U12-DM in Leipzig: Trainerinnen waren begeistert

Die Teilnahme an den Deutschen Hallen-Meisterschaften der U12 im Faustball am 13./14. April 2024 in Leipzig stand bis zum Schluss auf der Kippe. Zunächst waren die Eltern nicht begeistert, da die Mädchen auf der Landesmeisterschaft lediglich den 6. Platz erreicht hatten, später gab es weitere persönliche Gründe, die zur Absage hätten führen können. Damit die Mädchen nicht zu viert, also ohne Auswechselspielerin, antreten, wurde kurzfristig ein Neuzugang gefunden und nachnominiert: Asija aus Wardenburg. Unser Dank gilt den Eltern, die Marleen und mir das Vertrauen ausgesprochen haben.

Die Parole hieß: 17. von insgesamt 18 Mannschaften werden, denn wir wollten mit dem Glücksgefühl eines gewonnenen Spiels nach Hause fahren. Dank dem Fingerspitzengefühl und der Taktik von Trainerin Marleen sollten die Mädels aber an diesem Wochenende über sich hinauswachsen …

Zunächst ging es gegen den niedersächsischen Vizemeister TSV Borgfeld. Die Nervosität wurde den Mossis sofort von Marleen genommen: „Hier ist jeder Punkt, den Ihr im Spiel macht, ein Gewinn – ob ihr verliert, ist egal.“ Die Ansage wurde verinnerlicht, die Mädchen spielten wie aus einem Guss, worauf die völlig verblüfften Gegnerinnen mehr und mehr Eigenfehler produzierten. Das Ergebnis lautete letztendlich 2:0 (11:8 | 11:5). Im 2. Spiel gegen den in der Gruppe vermeintlich schwächsten Gegner probierte Marleen weitere Aufstellungen aus. Das Spiel endete mit 1:1 (10:12 | 11:5) und der Erkenntnis, welches die beste Aufstellung unserer jungen Mannschaft in diesem Turnier sein wird: Wer hätte es gedacht, Helene Broos qualifizierte sich für die Position der „Schlagfrau“ wegen ihres Ehrgeizes, ihrer Ausgeglichenheit, ihrem Spielwitz und ihrer sehr guten Technik. Das 3. Vorrundenspiel gewannen die Mädels souverän mit 2:0 (11:9 | 11:7) gegen den VfL Kellinghusen, den späteren Viertplatzierten der DM. Im letzten Vorrundenspiel gegen den DM-Gastgeber und späteren Bronzemedaillengewinner vom SC DhfK Leipzig erspielten sich die Mossis ein verdientes 1:1 (11:8 | 7:11). Marleen und Doris kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Rollerbälle wurden – ob direkt oder indirekt- von Amelie, Anna und Helene souverän angenommen. Anne als Faustballneuling war das „Herz der Mannschaft“, bei jedem Spielzug dabei und immer mit einem offenen Ohr, die Anweisungen ihrer Trainerinnen beherzt umzusetzen. Das war Gold wert. Als somit völlig überraschende Gruppenzweite musste nach vier Spielen am Samstag noch das Achtelfinale gegen den SV Energie Görlitz absolviert werden. Hier merkte man dem jungen Team an, dass sie in der Vorrunde ein Spiel mehr als die Mädels aus Sachsen hinter sich hatten. Die Konzentration fehlte hier und da und einige Spielerinnen überkam die Müdigkeit, sodass das Spiel am Ende knapp mit 1:2 (6:11 | 11:7 | 11:13) verloren wurde. DAS WAR ABER TOTAL EGAL aus der Sicht der stolzen Trainerinnen.

Der Sonntag war aufgrund eines offensichtlichen Fehlers im Spielplan, für den sich keiner verantwortlich gefühlt hat (außer Markus Knodel, den keiner kontaktieren wollte, den ich aber am Sonntagabend eine Mail gesendet habe – VIELEN DANK an dieser Stelle, MARKUS, FÜR DEINE SCHNELLE UND UNBÜROKRATISCHE ANTWORT) eine Mammutaufgabe:
Ersten Durchgang schiedsen
Zweiten Durchgang schiedsen
Dritten Durchgang spielen
Vierten Durchgang schiedsen
Fünften Durchgang frei
Sechsten Durchgang spielen
Duschen und nach Hause

Im ersten Qualifikationsspiel für die Plätze 8 bis 12 gegen den MTV Diepenau unterlagen die Mädchen knapp mit 1:2 (11:8, 11:7, 11:8). Das anschließende Platzierungsspiel um den 11. Platz gegen den TSV Karlsdorf wurde – wie vorgenommen – souverän mit 2:0 (12:10 | 11:6) gewonnen, sodass wir mit dem Glücksgefühl eines hervorragend gespielten und gewonnenen Abschlussspiels nach Hause fahren konnten.

Mein Dank gilt:

  • Marleen: Das war Betreuung auf höchstem Niveau.
  • Mona & Dirk: Danke dafür, dass ihr für mich als Linienrichter eingesprungen seid. Das ist das, was Faustball ausmacht und was wir unseren Kindern vorleben sollten.
  • Andre: Für deine unkomplizierte Art, immer zur Stelle zu sein, wenn man dich braucht und für den Bus.
  • Markus: Wie schon im Beitrag erwähnt. Mittlerweile ist mir klar geworden, dass uns in der Gesellschaft Menschen mehr bringen, die Entscheidungen treffen (auch wenn sie damit anderen auf den Füßen treten) als Menschen, die nur kritisieren, aber zu ängstlich (und zu wenig engagiert) sind, um eigene Entscheidungen zu treffen.
  • Mädels: Das Wochenende war super. Ich würde mir wünschen, dass ihr das Gefühl des Wochenendes in eure Entscheidungen – „Was ist mein Ziel im Faustball?“ – einbezieht. Ohne Fleiß keinen Preis.

Bericht von Doris Schmertmann