Ein emotionaler Abschied beim SV Moslesfehn: Bodo Würdemann und Stephan Harms beenden ihre Karrieren

Anlässlich des letzten Heimspieltags der 1. Bundesliga am 22. Juni 2024 wurden zwei prägende Teammitglieder der 1. Herrenmannschaft verabschiedet: der langjährige Trainer Bodo Würdemann und der Spieler mit der Nummer 4, Stephan Harms.

Die Sonne strahlte über das Spielfeld, während die Zuschauer gespannt den Beginn der Verabschiedung erwarteten. Die Stimmung war einerseits feierlich, andererseits aber auch von Wehmut geprägt. Kapitän Kalli Töllner trat nach vorne: „Könnte ich einmal um eure Aufmerksamkeit bitten …“. Mit diesen Worten leitete er die Verabschiedung ein und forderte Bodo und Stephan auf, nach vorne zu kommen, wo der Rest des Teams bereits auf sie wartete.

Kalli wandte sich zunächst an Stephan Harms, der nach 15 Jahren beim SV Moslesfehn seine Spielerkarriere am Küstenkanal beendet. Stephan, stets ein verlässlicher und engagierter Mitspieler, hatte sich entschieden, mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in seine Heimat Bardowick zurückzukehren und sich dort wieder seinem Heimatverein, dem TSV Bardowick, anzuschließen. Kalli bedankte sich herzlich bei Stephan und erinnerte an die vielen gemeinsamen Erlebnisse, die sie auf und neben dem Spielfeld geteilt hatten. „Danke für die lustigen Auswärtsspieltage und die unvergesslichen Busfahrten“, sagte er, und ein Lächeln ging durch die Reihen der Mannschaft.

Dann richtete Kalli seine Worte an Bodo Würdemann, der den Faustballsport beim SV Moslesfehn über Jahrzehnte hinweg geprägt hatte. Bodo begann seine Trainerlaufbahn bereits im Alter von 15 Jahren und blickt heute auf 41 Jahre unermüdlichen Engagements zurück. Besonders in Erinnerung bleibt das Jahr 2001, als Bodo gemeinsam mit Hartmut Lübbers eine Ballspielgruppe gründete. Aus dieser kleinen Gruppe entwickelten sich mehrere Jugendfaustballmannschaften, die ab der U8 am Spielbetrieb teilnahmen. Unter der gemeinsamen Führung von Bodo und Harry feierten die Teams zahlreiche Deutsche Meistertitel. Ein Großteil dieser Spieler blieb dem Verein treu und schaffte schließlich den Aufstieg in die Bundesliga. Trotz vieler Abstiege und Wiederaufstiege zeigte die Mannschaft stets Charakter und Entschlossenheit und kämpfte sich immer wieder zurück in die höchste Spielklasse.

Kalli hob Bodos Erfolge hervor und erzählte mit einem Augenzwinkern von dessen Temperament am Spielfeldrand, das hin und wieder dazu führte, dass eine Flasche durch die Gegend flog. „Wir können nur danke, danke, danke sagen, dass du uns so lange ausgehalten und all den Blödsinn mitgemacht hast, den wir so zusammen geschustert haben“, sagte Kalli und richtete seinen Dank auch an Bodos Frau Ute, die ihm oft die Freiheiten gewährte, die er für seine Trainerarbeit benötigte.
Neben seiner beeindruckenden Trainerlaufbahn war Bodo auch als Spieler äußerst erfolgreich. 1982 gewann er für den SV Moslesfehn die allererste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft – eine Silbermedaille in Wildeshausen, die er zusammen mit über 150 begeisterten Moslesfehner Fans feierte. Dieses Ereignis bleibt ein unvergesslicher Meilenstein in der Geschichte des Vereins.
Zum Abschluss überreichte die Mannschaft sowohl Stephan als auch Bodo ein Abschiedsgeschenk, und die Zuschauer spendeten tosenden Applaus. Bodos Wunsch für die Zukunft ist es, in der Hallensaison 2024/2025 mit seinen „Jungs“ in die Endrunde der 1. Liga einzuziehen und somit erstmals zu einer Deutschen Meisterschaft der Bundesliga zu fahren.

Mit Stephan Harms kehrt ein wertvoller Spieler in seine Heimat zurück, während Bodo Würdemann sich aus dem Traineralltag verabschiedet. Beide haben den SV Moslesfehn und den dortigen Faustballsport nachhaltig geprägt. Ihre Leidenschaft, ihr Einsatz und ihre Hingabe werden dem Verein und den Fans stets in Erinnerung bleiben.

Bericht von Marleen Schmertmann